Donnerstag, 1. September 2016

Rezension: Wonderland von Christina Stein


ISBN: 978-3-7335-0289-8
384 Seiten
12,99 EUR



Der Inhalt:


Lizzy und ihre Freunde machen einen ausgedehnten Urlaub, denn Lizzy ist schwer krank und möchte die Welt sehen. Die Freunde treffen auf Jacob, der sie zu sich einlädt. Eine wunderschöne Villa in Thailand ist das Urlaubsparadies schlechthin, doch am nächsten Morgen nach einer Party wachen die Freunde, Lizzy und Jacob in der Hölle auf Erden auf: sie sind gefangen im Dschungel und sind anscheinend Teilnehmer an einer Game Show: alle zwei Tage muss die Gruppe einen auswählen, der geopfert werden soll. Schnell finden sie heraus, dass dies kein Scherz ist. . .



Das Cover:


Durch die gräuliche Farbe und dem Blut in der Mitte, kann man bereits beim Cover erkennen, dass es sich um einen Jugendthriller handelt. Die Dschungelpflanzen, die konzentrisch angeordnet sind spiegeln die Örtlichkeit gut wieder. Insgesamt also ein Cover, das gut zu der Geschichte passt und dass mich auch angesprochen hat.


Der Stil:


Obwohl das Thema sehr interessant ist, hat mich der Stil des Buches irgendwie genervt. Es fing an mit den englischen Ausdrücken, die irgendwie deplatziert wirkten und sich wiederholt haben. Das ganze "infinity", das vor Attributen oder Adjektiven gesetzt wurden kam mir vor wie ein Insider, den ich nicht mitbekommen habe, sowie "the doctor is in, the doctor is out" das ging mir als Leser gegen den Strich. Ich möchte selbst herausfinden, wann und wie die Stimmung schwankt, irgendwie hat mir das übel aufgestoßen. Dies ist ein gutes Beispiel, wie es mir die ganze zeit während des Lesens ging. Das Buch hat mich nicht bei der Hand genommen und mich nicht abgeholt, man kam sich immer wie ein Fremdkörper in der Geschichte vor. Auch das gegenläufige Tempo der Geschichte hat nicht meine Erwartungen erfüllt. Bei der Thematik und der Kurzbeschreibung sollte man denken, Wonderland sei ein dynamischer, packender Jugendthriller mit schockierenden Effekten. Dass Wonderland nicht packend war, habe ich bereits oben aufgeführt, noch dazu schien der Autorin anscheinend die zwischenmenschliche Auseinandersetzung wichtiger zu sein, als die Geschichte voran zu treiben, an vielen Stellen wirkte es auf mich, als würde die Autorin das Buch entschleunigen wollen. Ich stand des öfteren da und habe mir gedacht: jetzt macht doch mal, Mensch! Wenn dann mal was passiert ist, dann war da durchaus auch Schockierendes dabei, in diesem Punkt bin ich also halbwegs befriedigt worden. 


Die Protagonisten:


Lizzy als Protagonistin hat mir leider nicht gefallen, sie war distanziert und dadurch, dass man schon gemerkt hat, dass sie irgendwie krank ist, sie aber nicht mit der Sprache herausrücken möchte, wurde die Distanz zwischen Leser und Protagonistin immer weiter. Die sich wiederholenden Worte, die auf mich wie Insider gewirkt haben, haben ihren Beitrag zur Distanz hinzugesteuert. Teilweise wirkte sie sogar überheblich auf mich. Sie, die Riesenkämpferin verändert sich überhaupt nicht und wird nur noch stärker, währenddessen andere Hals über Kopf ihren Verstand verlieren. Das war auch ein Punkt, der mich etwas irritiert hat. Am Anfang werden die Gruppenmitglieder beschrieben und dem Leser werden die Eigenschaften eines jeden mitgeteilt. Doch ihre Handlungen und Reaktionen sind dann vollkommen andere, selbstverständlich durch den Schock und durch diese Ausnahmesituation. Der Punkt ist, dass man als Leser die Personengruppe viel zu wenig erlebt, um aus den Veränderungen wirklich schlau zu werden. Die einzige Person ausser Lizzy, die wahrhaftig mehr als genug beschrieben wird ist die "freizügige" Person, die sich immerzu irgendwo ausziehen muss. Naja, also so wirklich gepackt hat mich dies nun leider nicht.


Mein Fazit:


Insgesamt sehr, sehr schade. Ich hätte das Buch gerne gemocht, da es doch ein spannendes Thema ist. Das Thema wurde jedoch absichtlich entschleunigt, der Schluss hat meiner Meinung nach keinen Sinn ergeben und auch das "was danach geschah" war viel zu ausgedehnt und hat sich nicht in die Stimmung integriert. Der Schreibstil hat mir leider auch nicht gefallen, ich war sogar genervt von diesem.  Ich habe schon lange keine schlechte Bewertung mehr abgegeben, dies ist meine erste seit Monaten, aber da muss ich hart bleiben, weil mir das Buch so gar nicht gefallen hat. 

Von mir gibt es 2 Punkte. 





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