Sonntag, 9. November 2014

Rezension: Die Toten Frauen von Juarez von Sam Hawken


Tropen Verlag
ISBN: 978-3608502121
317 Seiten
19,95 EUR

Inhalt:

Der Boxer Kelly ist heroinsüchtig und lebt in Juarez, Mexiko, unglücklich Umstände haben ihn dazu veranlasst, Amerika nicht mehr betreten zu können. Er verdient sich sein Geld indem er im Ring zu Brei geschlagen wird und als Drogenkurrier. Kelly liebt die Schwester seines Chefs, Paloma, diese ist zwar auch in den Drogengeschäften involviert, arbeitet aber noch zusätzlich bei der Frauenorganisation mujeres sin voces. Diese unterstützt Familien, deren Töchter /Frauen spurlos verschwunden sind, und dafür gibt es an einem Ort wie Juarez außergewöhnlich viele. Manche hauen ab, manche prostituieren sich, aber einige werden nicht mehr gefunden oder werden als Leiche wieder gefunden. 
Kelly versucht sich hoch zu rangeln als ernsthafter Boxer und fällt dabei in ein Loch, in dem er sich seiner Abhängigkeit wieder hin gibt und für ca. einen Monat verschwunden bleibt in seinem Rausch. Genau in dieser Zeit verschwindet Paloma, doch Kelly kann sich nicht mehr an das Geschehene erinnern. Dann wird Paloma misshandelt, vergewaltigt und tot aufgefunden. Die Gedanken rasen. War er es, der Paloma umgebracht hat? So wie jeder sagt? Oder steckt dahinter jemand anderes? 

Meinung:

Das Cover finde ich nicht gerade sehr einladend, aber diese Erfahrung habe ich schon des öfteren mit dem Tropenverlag gemacht, dass die Hüll nicht mainstream entsprechend ist, der Inhalt dafür allerdings sehr gut. Und genau so war es. Die Spannung, die einem gleich am Anfang einholt ist gegründet auf die Authentizität, die sofort und durchgängig im Buch vorhanden ist. Die Geschehnisse und Worte sind roh und teilweise auch brutal und dennoch ehrlich. Und da ist Kelly, der eigentlich ein gutes Herz hat, bei dem das Leben es aber nicht gut mit ihm gemeint hat, in einer Welt der Rohheit, die ja schon beinah die Hölle auf Erden sein könnte, ist Kelly einem sehr sympathisch. Die konsequente Einhaltung des authentischen Schreibstils hat mich einfach sehr positiv überrascht. 
Die Storyline an sich ist auch sehr spannend. In der ersten Hälfte geht es hauptsächlich um Kelly als Person und um das Umfeld, das informativ ist und auch auf eine gute Recherchearbeit seitens des Autors gründet. Die zweite Hälfte widmet sich den Ermittlungen und ist abwechslungsreich. 
Ein interessantes Aspekt, und somit auch die Kaufentscheidung, war die fremde Kultur und deren Doppelmoral und darin wurde ich nicht enttäuscht. 
Insgesamt kann ich über das Buch sagen, dass es mir sehr gut gefallen hat, ich hab eher einen mittelmäßigen Krimi erwartet und daraus ist ein Krimi geworden, der mich einfach umgehauen hat!

Daher gebe ich dem Buch 5 Punkte !



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