Freitag, 14. Dezember 2012

Rezension: Kapital von John Lanchester



680 Seiten
24,95€

Inhalt:

In dem Buch geht es um die verschiedenen Schicksale und Leben von Menschen, die alle in derselben Straße wohnen, in der Pepys Road in London. Die Bewohner sind alle mehr oder weniger Millionäre, da der Wert der Häuser immens gestiegen ist. Jedes Haus mit seiner Familie hat eine andere Geschichte, aber alle haben gemein, dass sie plötzlich Nachrichten bekommen, in denen steht: Wir wollen, was ihr habt. Diese Nachrichten ebben nicht ab. 

Meinung:

Das Buch hat mich ehrlich gesagt enttäuscht, aber ich fange erstmal mit dem positiven an. Das Cover ist gut gelungen und passt zu dem Thema, das große London, eine kleine Welt für sich und gleichzeitig in dem Buch als "Pepys Road" dargestellt. Die Sprache ist einfach und das Buch ist gut geschrieben. Es werden die einzelnen Schicksale beschrieben und Kapitel für Kapitel wechseln diese, machen Bekanntschaften mit anderen aus der Pepys Road etc. Das was mich dabei stört, ist, dass der Autor es geschafft hat in knapp 700 Seiten keinen vernünftigen Handlungsstrang hinzubekommen.Dem Autor gelingen die Ansichten, Schicksale und Handlungen der Menschen gut, sie sind ja schon fast mitreißend. Am Anfang ist das alles noch sehr ergreifend, ab der Mitte plätschert das Buch nur noch so dahin. Das liegt vielleicht daran, dass es eher symbolisch geschrieben ist, dabei bedient es sich meiner Meinung nach allerdings sehr pauschalen Methoden und das finde ich übertrieben. Vor allem, was den muslimischen Teil der Geschichte angeht, und auch den "Bankerteil", vielleicht bin ich auch was das angeht zu naiv ;-) Ich denke, es sollten wohl möglichst viele Perspektiven in dem Buch vereint werden. Die Hoffnungen der Immigranten, die den Zwiespalt haben an ihren Wurzel zu halten oder sich der Gesellschaft anzupassen, oder die alte sympathische Dame, die ihr Leben lang in London gelebt hat und nun einen grausamen und qualvollen Tod sterben muss, der Banker, der unter Stress steht, das alles sind Gesellschaftsschichten, die man sowohl in London als auch überall in Deutschland findet.
Also am Anfang war die Begeisterung noch groß und gegen Mitte hin ist das aber rapide gesunken, bis zum Schluss, ich muss ganz ehrlich zugeben, dass ich die letzten 100 Seiten nur noch grob drüber gelesen habe, da zu erwarten war, dass in den letzten paar Seiten wohl keine Handlung zu erwarten gibt.

Ich gebe dem Buch zwei Monster!




1 Kommentar:

  1. Zwar ist der Roman keine radikale Kritik der kapitalistischen Mentalität, wie beispielsweise der Film Wallstreet, dafür aber etwas anderes: Toll erzählte Unterhaltung auf höchstem Niveau!

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