Dienstag, 24. Juli 2018

Rezension: Das Haus der Rajanis von Alon Hilu





**Der Unterschied zwischen Realität und Vorstellung**
 

In dem Buch Das Haus der Rajanis von Alon Hilu geht es um einen jüdischen Agrarwissenschaftler, der sich mit einer störrischen Dame verheiratet und versucht sein Glück in Israel, er wird beuaftragt Land für die jüdischen Kolonien zu finden. Er heißt Isaac Luminsky und seine Frau, Esther, ist Zahnärztin und ziemlich kalt, wodurch Jacques seine Triebe außerhalb auslebt,ja sogar zunächst wie ein Tagelöhner wirkt, da seine Frau durch ihre Tätigkeit als Ärztin das Geldins Haus holt.

Dann geht es in dem Buch auch noch um einen kleinen Jungen, Salach Rajani heißt er, er ist von schmächtiger Gestalt und eher ein Autor, viel zu intelligent und geisteskrank, er hat Visionen und ist depressiv. Seine Mutter muss ein großes Gut fast alleine verwalten, denn der Vater ist oft auf Reisen. 

An einem Tag treffen sich die beiden aufder Geldwechslerpassage, und Salach glaubt, er sei der Gute Engel, der ihn retten und ihm Glück bringen wird. Schon beinahe verliebt sehnt Salach sich nach Isaac, doch dieser findet im Endeffekt Salachs Mutter interessanter, noch dazu ist er hinter das Gut der Rajanis her, da es fruchtbar und wunderschön ist. 

Als nun der Vater von einer langen Reise wegen Krankheit nach Hause kommt, erfährt ervon dem Fremden, der tagtäglich aus und eingehtund wird fuchsteufelswild. Er stirbt und Salach wird nun stärker von Prophezeiungen über einem Krieg zwischen den Arabern und Juden geplagt, noch dazu redet ihm der Geist seines Vaters ein, er wurde von dem Ehebrecher gemordet und Salach müsse ihm rächen. 

Mehr will ich von dem Buch nciht erzählen. 

Meine Meinung: Alon Hilu hat ein Meisterwerk geschaffen, welches viele Interpretationsmöglichkeiten bietet. Ich habe schon lang kein Buch mehr gelesen, das mich zuÜberlegungen und Interpretationen so enorm angeregt hat. Das Buch  besteht aus Tagebucheinträgen, einmal von isaac und einmal von Salach, man weiß am Ende nicht mehr was Wirklichkeit, was Verschleierung und was Illusion ist, alla ETA Hoffmanns Sandmann. Der geplagte Geist des Vaters und die Totengräber erinnern eher an Hamlet, der Schreibstil ist trotz seiner "Altbackenheit" flüssig zu lesen und die Beschreibungen sind poetisch. Araber werden erdgebunden dargestellt, verloren gehend in der neuen Situation und Juden, tja. . . eher nach außen hui, innen pfui. Dann auch noch das "versagte Heldenelement", welches wir auch von Das Leben des Galilei kennen: Was wäre passiert, wäre das Gut nicht aus der Hand gegeben worden? Hätte das den Sieg der Araber bedeutet? Und den Verlust der Kolonien?  Wie ihr seht, vergleiche ich das Buch mit großen Werken und genau als das sehe ich auch dieses Buch an. 

Das Cover passt im übrigen sehr gut zu dem Buch, wunderschöne Orangen, doch wer weiß, ob sie innen nicht doch faul sind?

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