Freitag, 18. August 2017

Rezension: Sublevel Band 1 Zwischen Liebe und Leid von Sandra Hörger




ISBN: 978-3-646-60304-0
318 Seiten
3,99 EUR
als eBook in allen Formaten erhältlich

Inhalt:

Sunrise lebt mit ihrer Familie auf einer Raumstation. Die Erde ist unbewohnbar und das erste Schiff der Rückbesiedelung wird bald starten. Die Station ist in verschiedene Level eingeteilt, wobei die unteren Level die "Sublevel" sind, dort herrscht Armut, Krankheit und Überbevölkerung. Die einzige Möglichkeit diesem Schicksal zu entkommen ist Sunrise selbst. Sie ist eine Hoffnungsträgerin. Dies bedeutet, dass zwei Familien Geld zusammen legen, um Tickets zu erhalten, damit Sunrise zur Schule gehen kann. Später, wenn sie dann einen richtig guten Job hat, wird sie dann verheiratet, mit jemandem aus der anderen Familie. Sie holt dann nach und nach ihre Familie zu sich in die oberen Level. Dies ist eine Praktik, die nicht selten vorherrscht. 
Sunrise findet diese Vorstellung ganz schrecklich, doch was soll sie tun? An ihrem Leben hängen die Leben von 23 weiteren Personen, darunter ihre eigene Familie. 
Als sie dann noch Corvin, den Sohn des Senators, begegnet und sich in ihn verliebt, kann es eigentlich nicht grausamer für sie werden. Was soll sie denn jetzt bloß machen?


Setting:

Das Setting ist für ein Jugendbuch sehr komplex und kann einem gestandenen SciFi Buch in nichts nachstehen. Die dystopische Idee mit den Leveln hat mir sehr imponiert, noch besser empfand ich die Abtrennung der Level auf sprachlichem Niveau mehr als nur genial. Die höheren Level wenden Latein an, die unteren dagegen einen englischen Slang. Dieser englische Slang entwickelt sich im Laufe der Geschichte auch für den Leser als etwas Tröstliches und Heimisches, da auch die Protagonistin diese Eigenschaften mit der Sprache verbindet. 
Kleine Details lassen keine Fragen über diese doch so fremde Situation offen, insgesamt ist das Setting herausragend gut durchdacht. Ich könnte mir so gut vorstellen, dass dieses Buch als Film richtig einschlagen würde. DAS könnte meiner Meinung nach der nächste Hype werden. 


Schreibstil:

Flüssig und detailliert bringt die Autorin die Geschichte voran in ihrer eigenen Sprache. Einen Slang oder auch eine andere Sprache anzuwenden, um eine Klasse zu beschreiben und ein anderes Lebensgefühl hervor zu rufen finde ich, simpel gesagt ,echt genial. Ich habe mich gefühlt, als wäre ich in einem anderen, authentischen Universum. Und das schaffen nur wenige Bücher bei mir (Harry Potter, Otherland etc...ja nicht mal Panem ist darunter !). 

Protagonisten:

Sunrise ist eine starke Persönlichkeit, die sehr klug ist. Sie hat genau die Anschauung über die Gesellschaft und über die arrangierte Ehe, die ich von einer gebildeten Frau erwartet hätte. Trotz alldem befindet sie sich in einer moralischen Zwickmühle. Ihre Entwicklung ist eher negativer Natur, was für Sunrise jedoch unglaublich befreiend ist. Das ist, wenn man es so betrachtet, auch eine schöne Vorstellung. 

Corvin dagegen ist zwar nicht gerade ein Sunnyboy, er wird weltmännischer beschrieben, als er in Wirklichkeit ist. Seine teilweise blauäugige Art und Weise, die Sunrise ins Unglück stürzt, hat mich wirklich traurig gemacht. Es ist eben nicht alles so einfach, wie man sich das so als Senatorensohn vorstellt. Nein- Corvin ist nicht der Ritter auf dem weißen Hengst- was ich teilweise traurig finde für Sunrise, aber gerade das regt Geschichte in ihrem Verlauf wahnsinnig an- aber es ich hoffe, dass auch er sich noch entwickeln wird. 

Story:

Mehrere Themen werden im ersten Band von Sublevel behandelt. Genau das weiß ich an richtig guten Dystopien sehr zu schätzen. Einmal haben wir die gesellschaftlichen Verteilungen und ihre Grundproblematik, dann gibt es noch die Thematik Raumstation und Rückbesiedelung Erde", die auf einem existenziellen Niveau ist. Die Hauptstoryline um Sunrise und Corvin wird selbstverständlich fokussiert, und auf kluge Weise thematisiert. Für mich ist die Story absolut rund.

Fazit:

Sublevel ist seit längerem eine richtig gute Dystopie, die auf mehreren Ebenen (oder sollte ich eher sagen; Leveln ;-) ) wirkt. Das SciFi Setting ist detailliert und jugendfreundlich geschrieben, verliert jedoch nicht an Komplexität.

Dieses Buch hat mich einfach umgehauen. Wenn mein Bewertungssystem mehr hergeben würde als5 Monsterpunkte, würde ich diese vergeben. So verteile ich 5 Monsterpunkte mit Herzchen und Sterne an Sublevel. 






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