Donnerstag, 22. Juni 2017

Rezension: Maxim von Gabriel P. Henry


146 Seiten
ISBN: 978-3944648385
8,90 EUR

Dies ist die Geschichte von Maxim, einem 14 jährigen Jugendlichen, der sich umgebracht hat. er wandelt für sieben Tage noch auf der Erde. Dies ist die Geschichte nach Maxims Tod.



Inhalt:

Maxim ist 14 Jahre alt, als er die Entscheidung trifft, sich selbst umzubringen. Nach seinem Tod wandelt er noch sieben Tage auf der Erde und begegnet seinen Liebsten und Nächsten. Erst jetzt wird ihm bewusst, was er seinen Mitmenschen und sich selbst angetan hat und wie groß der Schmerz durch Verlust sein kann.


Stil:

Der Schreibstil ist von vorneherein fesselnd. Der knapp 150 Seiten lange Roman ist in der Ich- perspektive geschrieben aus Maxims Sicht. Darin beschreibt Maxim seine eigenen Eindrücke und ab und zu kommen Passagen, die wie Flashbacks gestaltet sind. Sie erklären Maxims Umstände oder teilen dem Leser liebevolle Erinnerungen mit. Diese Kombination bringt Maxim dem Leser unglaublich nah, für dieses Thema also geradezu eine hervorragende Wahl. Die Ausschmückung des Textes ist sehr gut dem Tempo des Romans angepasst, es gibt folglich Stellen im Buch, in denen sich die Dinge überschlagen, aber auch Passagen, in denen sich der Autor für Maxim und dem Leser Zeit lässt. Der Schreibstil hat mir außergewöhnlich gut gefallen, da er dazu führte, dass mich das Buch schon in den ersten Seiten tief berührt hat.

Meinung:

Als ich mit dem Buch angefangen habe, wusste ich selbstverständlich, welche Thematik hier zugrunde liegt und dass dies keine leichte Kost ist. Und obwohl ich mich innerlich gewappnet habe, ist die Geschichte ein einziges Extrem. Tod und Trauer sind schlimm, aber wenn es sich hierbei noch um ein Kind handelt, dann fühlt sich die Geschichte so an, als würde es nichts Schlimmeres auf der Welt geben. Also eine Warnung von mir: dieses Buch kann man nicht einfach so mal in Bus oder Bahn lesen. Ich habe mich mit Maxim häppchenweise beschäftigt, auch wenn es teilweise sehr spannend war, musste ich an mich halten, weil jedes Kapitel für mich mit sehr starken Emotionen verbunden war. Ich persönlich hatte schon mal die Erfahrung gemacht, dass ein Kind gestorben ist. Es war der beste Freund meiner Schwester. Die Ursache war Leukämie. Er war 11 Jahre alt. Diese Zeit war der absolute Horror. Und diese Zeit hat Gabriel P. Henry hier sehr gut wiedergegeben.

(Vorsicht Spoiler!)
Ganz dezent wird in dem Buch noch auf ein Problem hingewiesen, das ernst ist, jedoch in unserer Gesellschaft oftmals belächelt wird und keine befriedigende Aufklärung stattfindet. Es geht um eine der tödlichsten Krankheiten heutzutage . Es geht um Depression, und um noch expliziter zu werden: um Depression bei Kindern und wie Angehörige sich verhalten können. Ein sehr wichtiges Thema, das hier erfasst wird, ohne mit dem Finger zu drohen, macht der Autor die Schwere dieser Erkrankung verständlich.
(Spoiler Ende!)


Fazit:

Ein Buch, das nach Verarbeitung schreit in perfekter Ausführung. Es hat mich emotional gepackt und nicht mehr losgelassen. Ich wünsche mir, dass jeder dieses Buch liest und seine eigenen Schlüsse zieht.

Normalerweise vergebe ich nicht die volle Punktzahl bei "kleinen" Romanen, da es unverhältnismäßig ist ein episches Werk mit einer Novelle im selben Bewertungssystem zu vergleichen. Dieses Buch war mir jedoch eine Bereicherung und verdient die volle Punktzahl.

Also 5 Monsterpunkte für Maxim.


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